Prolog: Wie ich in die unsichtbare Welt entführt wurde „Klick“ machte es plötzlich in meinem Kopf.
Auf einmal fühlte sich meine Welt anders an als vorher.
Dabei war doch äußerlich alles gleich geblieben: Meine
Familie, meine Freunde, die Lehrer in der Schule. Alle sahen genauso
aus und verhielten sich so wie immer. Doch in mir war etwas passiert.
Etwas, von dem es kein Zurück mehr gab. Es war,
als ob hinter den Dingen und Menschen plötzlich viel mehr lag, als
von außen sichtbar war. Als wäre hinter allem und jedem eine
Tür, die jetzt geöffnet war und hinter der es weiter ging und
weiter, unendlich weit … Wie konnte das passieren? Ich hatte doch nur ein Buch gelesen! Ja, ich hatte ein Buch gelesen. Aber nicht irgendeins.
Ich war zwölf Jahre alt und in der siebten Klasse im
Gymnasium, als ich am schwarzen Brett von einer Literatur AG las.
Literatur. Das klang abgehoben. Das klang besonders. Das klang
gebildet. Und gebildet, das wollte ich sein, damals, als Teenager, auch
wenn man dafür zwei Stunden länger in der Schule bleiben
musste. Literatur. Das klang nach diesen
Büchern, die ich in der Bibliothek des Vaters meiner Freundin
Birgit gesehen hatte und von denen wir kein einziges zu Hause hatten.
Ich meldete mich zu dieser Literatur AG an. Doch zu meiner
großen Überraschung lasen wir keines der Bücher, die
ich bei Birgits Vater im Regal gesehen hatte. Wir lasen keinen Goethe,
keinen Schiller und auch keinen Hesse, sondern wir lasen etwas ganz
anderes: „Leben nach dem Tod“ von Dr. Raymond A. Moody.
Starker Tobak für ein zwölfjähriges Mädchen
vom Land würde ich heute sagen. Das Buch handelte von den vielen
Gesprächen, die Moody als Arzt mit Menschen geführt hatte,
die für „klinisch tot“ erklärt worden waren, z.B.
nach einer komplizierten Operation, einem schweren Unfall oder einer
unheilbaren Krankheit. Alle Befragten berichteten
darüber, wie sie nach dem klinischen Tod ihren Körper
verließen und von weißem Licht umfangen wurden. Für
alle war es eine sehr angenehme, liebevolle Erfahrung, die sie
beruhigte und ihnen endgültig die Angst vor dem Sterben nahm.
So, wie diese vielen verschiedenen Menschen es erzählten
– und sie erzählten es erstaunlicherweise alle fast
identisch – schien es mir die plausibelste Erklärung
dafür zu sein, was passiert, wenn wir sterben bzw. wenn unser
Körper stirbt. „Klick“ machte es in
meinem Kopf. Die Eierschale meines Denkens und Glaubens, die mich
vorher warm und vertraut eingehüllt hatte, war aufgepickt. Ein
Stück neuen Horizonts tat sich auf, noch nebulös und
undurchsichtig, was mich einerseits verunsicherte, mir aber
gleichzeitig ein freudiges Prickeln im Bauch machte.
So war das also nach dem Tod. Wir starben zwar, aber wir waren
nicht tot, sondern es ging weiter. Ja, klar, nur so konnte es sein!
Begeistert lief ich nach Hause und wollte über all das
sprechen, was ich gerade entdeckt hatte. Doch meine Mutter glaubte mir
nicht. Sie meinte, nach dem Tod sei alles vorbei. Schluss. Aus.
Zu meinem Glück konnte ich sie trotzdem davon
überzeugen, mir ein Exemplar von „Leben nach dem Tod“
zu kaufen, dessen amerikanischer Originaltitel noch treffender ist:
„Life after Life“.
„Klick.“
Die Geschichten in diesem Buch ließen mich nicht mehr los.
Jede einzelne hatte sich tief in mein Innerstes eingegraben. Jede Seite
des Buches, jede Stunde in der Literatur AG entführten mich und
mein Leben mehr und mehr in eine Richtung, die mir neu war, fremd, weil
ich davon zu Hause noch nie etwas gehört hatte. Schon bald wurde es richtig philosophisch:
Wie funktioniert die Welt? Wie funktioniert unser Leben? Wie gehen wir als Menschen in Interaktion mit anderen Menschen, mit der Erde, der Natur und den Tieren?
Und woher wissen wir, wer wir sind und warum wir gerade an der Stelle sind, an der wir leben?
Wie kommt es, dass ich ich bin, Gabriele, und nicht Claudia? Und woher weiß ich, dass ich Gabriele bin und nicht Claudia?
Und wer oder was bin ich eigentlich?
Woher komme ich und wohin gehe ich, wenn ich die materielle Welt wieder verlasse?
Frau Klingenberg, unsere strenge Lehrerin, zeigte uns, wie Hegel
die Welt gesehen hatte, und zeichnete zwei in die Breite gezogene
Wolken in einem Abstand von etwa fünfzehn Zentimetern
übereinander. An die obere Wolke schrieb sie:
„Immaterielle Welt projiziert alle Ideen in die materielle
Welt“. An die untere Wolke schrieb sie: „Materielle Welt
erhält alle Informationen aus der immateriellen Welt“.
Von der oberen zur unteren Wolke zeichnete sie viele Pfeile, die
bedeuteten, dass sich aus der immateriellen Welt alles, restlos alles,
auf die materielle Welt projizierte. Hegel für
Zwölfjährige. Ich verstand: Alles, was ich
als Mensch wahrnehme und erlebe, alles, was sich in meiner
Realität abspielt und geschieht, hat eine Entsprechung, sozusagen
ein Vor-Bild, auf der immateriellen Ebene. Und ich
kam zu dem Schluss: Wenn alles, was geschieht, eine Projektion aus der
immateriellen Welt ist, dann bin ich selbst auch eine Projektion aus
der immateriellen Welt! Aber wer oder was ist das, der da wild vor sich
hin projiziert? Woraus besteht diese mysteriöse immaterielle Welt
und wo ist sie? Fragen über Fragen drängten
sich mir auf. Ich begann, gedanklich alles auseinanderzunehmen und zu
hinterfragen, was meine Welt als Zwölfjährige beinhaltete.
„Stimmt das? Woher weißt du das?“, waren zu der
Zeit meine beiden Lieblingsfragen. Sehr zum Leidwesen meiner Eltern.
Denn über „gewisse“ Dinge, wie zum Beispiel
darüber, ob es nach dem Tod mit uns weiterging, sprach man nicht.
Das war nicht diskutabel. Mehr noch: Es war tabu.
Doch die Fragen hörten nicht auf. Sie begleiteten mich
über den ganzen Rest meiner Schulzeit. Allerdings schien ich die
Einzige zu sein, die so dachte. Wann immer ich den Mund aufmachte, um
mich mit anderen darüber auszutauschen, wurde ich belächelt
oder erntete komische Blicke. „Die
anderen denken bestimmt, ich bin verrückt und dann muss ich in die
Irrenanstalt“, dachte ich. Das wollte ich nicht und so ließ
ich mir lange Zeit nichts von alledem anmerken, was mir im Kopf
herumspukte, sondern experimentierte im Stillen und nur für mich
damit herum. Und dann kam der Tag, an dem wir diesen Deutschaufsatz schrieben. Ich saß auf meinem Platz im Klassenzimmer, dachte an das Zwei-Wolken-Modell und fragte mich:
Wie kann ich diese Ideen aus der immateriellen Welt dazu nutzen, um einen guten Aufsatz zu schreiben?
Denn wenn das alles stimmte, was uns Frau Klingenberg
erzählt hatte, dann könnten „die da oben“ aus der
immateriellen Welt mir doch einfach einen guten Text in den Kopf
spielen, den ich aufschreiben würde. Das einzige, was ich tun
müsste, wäre aufzupassen, dass ich nichts verpasste. Das war die Idee! In meiner kindlichen Vorstellung war mir völlig klar, dass es so funktionieren musste.
Wir bekamen unsere Aufgabenblätter. Aus den verschiedenen
Themen, die zur Auswahl standen, wählte ich das Thema
„Freiheit und Zwänge“. Ich setzte mich ganz ruhig hin.
Meine Absicht war, die Gedanken von „denen da oben“ zu
erkennen und aufs Papier zu bringen, ohne etwas zu verpassen. Und auf
einmal kam etwas. Wörter, Gedanken, ganze Sätze … Ich
setzte meinen Füller aufs Papier schrieb los. Wort für Wort.
Zeile für Zeile. Etwa eineinhalb Stunden
später erwachte ich aus dieser Trance und las mir durch, was ich
geschrieben hatte. „Freiheit und Zwänge. Alles eine Frage
der Sichtweise“, stand da. „Ich kann mich genötigt
fühlen, etwas zu tun, oder ich kann die freie Entscheidung
treffen, etwas, das ich angeblich tun muss, mit Lust und Begeisterung
zu tun. Wenn ich das tue, dann habe ich alle Freiheit und bin niemals
Zwängen ausgesetzt.“
Das sollte ich geschrieben haben? Das war ja fantastisch!
Ich hatte keine Gelegenheit, lange darüber nachzudenken, was
gerade passiert war, denn die Zeit war um und wir mussten unsere
Arbeitshefte abgeben. Beschwingt verließ ich das Klassenzimmer.
Ich hatte keine Lust, mit den anderen über die Arbeit zu sprechen,
denn so, wie es aussah, war ich die Einzige, die über Freiheit und
Zwänge geschrieben hatte. Die anderen fanden das Thema zu
„spinnig“. Ich dagegen fühlte mich
so gut, dass ich am liebsten Luftsprünge gemacht hätte. Es
hatte geklappt. Ich hatte die geistige Welt entdeckt! Wer immer da oben
war, hatte mir alle Informationen, die ich brauchte, in den Kopf
gespielt. Ich hatte überhaupt nicht nachdenken müssen, was
ich schreiben sollte, sondern „es“ hatte einfach
geschrieben! In meinem Kopf und in meinem Herzen war eine Hitze wie im
Hochsommer. Eine Woche später bekamen wir die
Klassenarbeit zurück. Mit zitternden Händen schlug ich mein
Heft auf – und stieß einen Schrei aus. Eine glatte Eins
stand unter der Arbeit. Ich konnte niemandem
beschreiben, was passiert war. Und ich konnte auch niemanden fragen,
warum das passiert war. Erst viele Jahre, Seminare und Lehrer
später lernte ich, was ich damals als Zwölfjährige
während des Deutschaufsatzes getan hatte: Ich hatte meine
Gehirnfrequenz auf die sogenannte Alphastufe abgesenkt. Das ist der
Frequenzbereich von 7 bis 14 Hz, den jeder Mensch kurz vor dem
Einschlafen und kurz nach dem Aufwachen auf ganz natürliche Weise
durchläuft. Dieser Zustand öffnet das Tor
zu Informationen, zu denen wir mit unserem Tagesbewusstsein, das bei
den meisten Menschen zwischen 14 und 21 Hz liegt, keinen Zugang haben.
Vielleicht kennen Sie das Phänomen der
„Geistesblitze“: Diese intuitiven Eingebungen und Ideen,
die scheinbar aus dem Nichts kommen, aber auf elegante Weise genau das
Problem lösen, mit dem wir gerade beschäftigt sind?
Das sind die Momente, in denen sich unser Gehirn für wenige
Sekunden auf die Alpha-Frequenz absenkt. Die Hirnforschung hat
herausgefunden, dass unser Gehirn dies mehrmals täglich ganz
automatisch macht. Sie ist diesem Phänomen und den damit
verbundenen Möglichkeiten schon lange auf der Spur. Und auch alle
kreativ arbeitenden Menschen wie z.B. Künstler, Autoren, Musiker
oder Erfinder machen sich diesen Zustand zunutze, mehr oder weniger
bewusst. Ich als Zwölfjährige war also in Alpha gerutscht, ohne es zu wissen.
Dieses Erlebnis hat mich so beeindruckt und geprägt, dass
ich den Moment aus der Deutschstunde so oft wie möglich
wiederholen wollte. Immer, wenn ich vor einer besonderen oder
schwierigen Aufgabe in meinem Leben stand, versuchte ich, erneut in
diese tiefe Entspannung zu gelangen und mir die nötigen Schritte
einfach „diktieren“ zu lassen. Gelang es mir, waren die Ergebnisse brillant. Gelang es mir nicht, war ich schwer enttäuscht. „Warum
geht das nicht immer?“, fragte ich mich dann. „Warum kann
ich mich nicht immer entspannen, wenn ich es mir vornehme?“ Diese Frage führte mich zu einer weiteren Frage und damit zu meiner Lebensaufgabe:
Warum tun wir manchmal Dinge, die wir nicht tun wollen?
Warum erreichen wir manche Ziele (vollständige Gesundheit,
eine erfüllende Partnerschaft, ein gut gefülltes Bankkonto)
nicht, obwohl wir uns wer weiß wie dafür anstrengen?
Es hat viele Jahre gedauert, bis ich die Antworten darauf fand.
Auf der Suche danach habe ich unzählige Seminare besucht,
Wissenschaftler und spirituelle Lehrer aus der ganzen Welt befragt und
Regalwände voller Bücher aus den verschiedensten
Lebensbereichen in mich aufgesogen. Sie alle haben die Eierschale in
meinem Kopf immer weiter aufgeklopft und mein Wissen mehr und mehr
vertieft und verfeinert. Nicht alles davon war
angenehm. Manches hat mich und mein Weltbild ohne Vorwarnung komplett
auf den Kopf gestellt und heftig durchgeschüttelt. Und das eine
oder andere ist für mich heute noch unglaublich. Dabei ist alles
genau so passiert. Doch davon später mehr.
Wenn ich zurückblicke, dann erscheint es mir so, als ob
alles, was sich seit diesem Deutschaufsatz in meinem Leben ereignet
hat, notwendigerweise zu einem einzigen Resultat geführt hat: Die
Chinesische Quantum Methode (kurz: CQM) in die Welt zu bringen.
Was das genau ist und welche Erfahrungen und Erlebnisse ich
hatte, um CQM so zu vermitteln, wie ich es heute tue, davon möchte
ich Ihnen in diesem Buch erzählen. Lassen Sie
sich einfach führen und entführen, so wie ich damals durch
Raymond A. Moodys Buch entführt wurde, in eine Welt, die ganz
anders war als mein normaler Alltag (was immer das ist).
Manches wird Ihnen anfangs vielleicht ein bisschen komisch
vorkommen. Merkwürdig. Versponnen. Oder sogar völlig
verrückt. Erinnern Sie sich an das erste Mal,
als Sie auf einem Fahrrad oder hinter dem Steuer eines Autos
saßen? Das fühlte sich auch erst einmal ziemlich seltsam an,
oder? Alles, was wir ganz neu lernen, ist am Anfang
seltsam. Weil es ungewohnt ist. Weil wir noch keine Referenzerfahrung
haben, mit der wir dieses Geschehen vergleichen können. Und weil
wir nicht wissen, wohin uns das alles führt. Bis wir eines Tages,
frei von Stützrädern und ohne Fahrlehrer, durchstarten und
bis zur nächsten Eisdiele oder in die Diskothek fahren, als
hätten wir nie etwas anderes gemacht. Genau so
ist es mit unserem Denken und unserem Weltbild. Wir fühlen uns
sicher und vertraut mit dem, was uns jahrelang oder jahrzehntelang
umgeben hat. Weil es die Eltern gesagt haben, die Lehrer, der Pfarrer,
der Arzt, der Bundeskanzler oder wer auch immer. Und plötzlich
kommt jemand und sagt: „Du, das Ganze geht auch anders!“.
Dann fühlt sich das für die meisten Menschen erst einmal so
an, als wäre in ihrem Leben kein Stein mehr auf dem anderen.
Ungefähr so ging es mir ja nach dem Erlebnis mit dem
Deutschaufsatz. Damals, als Zwölfjährige,
wurde ich für meine Fragen und Ansichten belächelt. Heute
halte ich an mehr als 200 Tagen im Jahr Seminare und Erlebnisabende vor
Hunderten von Menschen in ganz Deutschland, Österreich, der
Schweiz und in Europa. Und es passieren Dinge in meinem Alltag, die
andere als Wunder bezeichnen würden.
„Ich bin ein neuer Mensch!“ „Ich fühle mich auf einmal total frei und leicht!“ „Meine Rückenschmerzen sind weg – zum ersten Mal seit Jahren!“
Das und mehr sagen Menschen, die auf einem CQM Erlebnisabend oder in einem Seminar waren.
Und sie sind keine Ausnahmen. Seit dem ersten Seminar im Jahr
2003 hat CQM Tausenden von Menschen zu mehr Lebendigkeit verholfen, so
viele Beziehungen gerettet und berufliche Karrieren gestartet …
Es hört sich unglaublich an. Wie ein Wunder. Wie etwas, das doch
gar nicht sein kann angesichts der Umstände, die uns „da
draußen“ umgeben. Und doch ist es so.
Wenn ich jetzt gerade in diesem Moment an Ihrer Stelle wäre
und einen Wunsch frei hätte, dann wäre es der, dieses Buch
mit der größtmöglichen Offenheit zu lesen, die ich
innerlich aufbringen kann. Denn genau das
wünsche ich mir für Sie: Dass Sie beim Lesen so offen wie
möglich bleiben für neue Entdeckungen. Wie in einem
schönen Urlaub, in dem uns niemand zu irgendetwas drängt,
sondern wir ganz entspannt und frei durch neue, verlockende Gegenden
schlendern, ohne Zeitplan, ohne festes Programm, ohne eine Zielvorgabe,
die ein anderer gesetzt hat. Wenn es Ihnen die Reise
leichter macht, lesen Sie dieses Buch ruhig wie einen Roman. Wer von
uns hat nicht schon aus einer fiktionalen Geschichte eine wichtige
Erkenntnis für sich und sein Leben gezogen? Denn
nur darum geht es mir: Meine vielen gesammelten Erlebnisse und
Erfahrungen der letzten Jahrzehnte mit Ihnen zu teilen und sie Ihnen
wie eine große Schatzkiste anzubieten. Sie erinnern sich? Pippi
Langstrumpf hatte so eine Kiste auf dem Speicher. Sie war randvoll mit
Goldstücken und sie wurde niemals leer. Also:
Machen Sie die Kiste auf, greifen Sie mit vollen Armen hinein und
nehmen Sie heraus, was Sie persönlich gut und wertvoll finden.
Denn es gibt nicht nur ein Leben nach dem Tod, sondern auch ein Leben
vor dem Tod.
Viel Spaß beim Lesen und Leben!
Herzlichst Ihre Gabriele Eckert Bönnigheim, im März 2010
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